Meine Heilpflanze des Monats Oktober 2021
Die gemeine Roßkastanie (Aesculus hippocastanum)
Andere Namen: Pferdekastanie, Saukastanie, Wildkastanie
Blütezeit: Mai – Juni
Samenreife: September – November
Verwendete Pflanzenteile: Samen, seltener auch Blüten und Blätter
Wichtige Inhaltstoffe: Aesculin (Cumarinderivat), Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, Harz
Wirkungen: zusammenziehend, entzündungshemmend, venentonisierend, antiödematös
Mögliche Anwendungsgebiete: Krampfadern, Hämorrhoiden, Schweregefühl in den Beinen, nach Thrombosen, Schwellungen nach Unfall oder Operationen, rheumatische Beschwerden
Zubereitungen: Salben, Gele, Zäpfchen, Tinkturen, Tabletten, Kapseln, Injektionen, homöopathische Zubereitungen, Bachblüten
Warnhinweis: Alle Teile der Rosskastanie sind schwach giftig. Von einer Anwendung von selbstgefertigten „Hausmitteln“ ist daher abzuraten. Es gibt genügend Fertigpräparate, von denen, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, keine Gefahren ausgehen.
Die Rosskastanie gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindacae). Wohl jedem dürften die großen Bäume bekannt sein, die in Parks, Wirtshausgärten und auf Spielplätzen im Sommer Schatten spenden. Im Mai erfreuen sie uns mit ihren großen Blütenkerzen, im Herbst dienen die glänzenden Früchte als Dekorations- und Bastelmaterial. Obwohl die Rosskastanie inzwischen nicht mehr aus Mitteleuropa wegzudenken ist, ist sie hier nicht heimisch. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangte der Baum aus Nordgriechenland zu uns.
Die Samen dienten als Mastfutter für Vieh und Wild. Die Osmanen benutzten die Samen als Pferdefutter und zur Behandlung des Pferdehustens, daher auch der Name Rosskastanie. Allerdings litten manche Pferde nach dem Genuss von Kastanien an Koordinationsstörungen. Amerikanische Indianer stellten aus Kastanien einen Brei her und gaben ihn in ruhende Gewässer, um die Fische zu betäuben.
Für Menschen sind die Samen der Rosskastanie schwach giftig. Mit den sogenannten Esskastanien oder Maroni haben sie nichts gemein, außer einem ähnlichen Aussehen. Trotzdem wurden in Hungerszeiten die Samen der Rosskastanie geröstet, gemahlen und gewässert um sie genießbar zu machen. Auch in Nepal und manchen Gebieten Japans werden Rosskastanien vorbehandelt und gegessen.
In der Homöopathie wird aus den frischen geschälten Früchten das Mittel Aesculus hippocastanum gewonnen. Man gibt es bei venösen Leiden, Hämorrhoiden und Unterschenkelgeschwüren. Außerdem findet es seinen Einsatz bei rheumatischen Erkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.
Im Bereich der Psyche steht Aesculus für Leichtigkeit, Selbstkontrolle und Licht im Dunkel. Die Rosskastanie besitzt die Kraft, den Menschen aufzurichten und die Kontrolle über seine innere Führung wiederzuerlangen. Die positive Kraft der Rosskastanie wir durch ein spielendes Kind symbolisiert. Mit Neugier und Begeisterung geht es auf neue Dinge zu und versprüht reine Freude.
Aesculus-Patienten wirken oft mürrisch und niedergeschlagen. Sie kommen morgens schwer aus dem Bett und brauchen lange um in Schwung zu kommen. Sie verlieren sich leicht in unwichtigen Belangen und leiden unter unkontrollierten, kreisenden Gedanken. Ein Mangel an innerer Führung kann sich sowohl in einer oberflächlichen Fröhlichkeit, als auch in einem übertriebenen Ernst zeigen.
Aesculus-Typen fehlt es an Leichtigkeit. Sie tragen Verantwortung mit großer Hingabe und neigen zu Schuldgefühlen. Außerdem haben sie ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle. Belastende Ereignisse können nicht losgelassen werden und werden tagelang „wiedergekaut“. Dieser psychische Druck kann sich dann in Kreuzschmerzen, vor allem im Lendenwirbelbereich zeigen. So wie der Wechsel zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit gestört ist, kann auch eine venöse Insuffizienz entstehen und das Blut nicht mehr ungehindert zum Herzen zurückfließen.
Bei den Bachblüten finden gleich drei Mittel aus der Rosskastanie Verwendung.
Bei Chestnut Bud werden die Knospen der Rosskastanie verwendet.
Chestnud Bud-Menschen neigen dazu immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Sie neigen zu Ungeschicklichkeit und Zerstreutheit, bringen angefangene Projekte nicht zu Ende und stürzen sich gleich wieder in neue Abenteuer. Außenstehenden erscheint es oft, als ob sie ständig auf der Flucht vor sich selbst wären. Chestnud Bud-Typen haben häufig sich wiederholende Beschwerden, wie Migräne oder ein Zwölffingerdarmgeschwür.
Chestnud Bud-Kinder wirken immer etwas zerstreut und unaufmerksam. Sie vergessen immer wieder Ihre Schulsachen und schreiben immer wieder die gleichen Wörter falsch. Sie scheinen in einer völlig anderen Raum-Zeit-Realität zu leben.
Die Bachblüte Chestnut Bud hilft dabei aus Erfahrungen zu lernen, Irrtümer zu erkennen und mit innerer Ruhe in der Gegenwart zu bleiben.
Das zweite Mittel ist Red Chestnut aus den roten Blüten der Rosskastanie.
Menschen vom Red Chestnut-Typ sind voll Mitleid und Nächstenliebe und gehen ganz in der Fürsorge für andere auf. Darüber vergessen sie ihr eigenes Wohlergehen. Ständig sind sie in Sorge um nahestehende Menschen und befürchten, dass ihnen etwas Schreckliches zugestoßen sein könnte. In ihrer übermäßigen Sorge und Selbstaufopferung erdrücken sie oft ihre Familienmitglieder und hemmen sie in ihrer Entfaltung.
Red Chestnut-Kinder haben Angst um ihre Familie und es fällt ihnen schwer, sich auch nur kurz von der Mutter zu trennen.
Die Bachblüte Red Chestnut hilft dabei Ruhe und Optimismus zu gewinnen. Es fördert das Vertrauen, dass andere für sich selbst sorgen können und sich alles positiv entwickeln wird. Red Chestnut kann dabei helfen ungesunde, symbiotische Verbindungen zu lösen.
Das dritte Mittel, White Chestnut, entsteht aus den weißen Blüten der Rosskastanie. White Chestnut-Menschen neigen zum Grübeln. Wie in einem Hamsterrad wiederholen sich die Gedanken und lassen sich einfach nicht abstellen. White Chestnut-Typen führen einen ständigen inneren Dialog, der sich manchmal auch in Selbstgesprächen zeigt. Die ständige Überlastung der Gedanken führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und Stirnkopfschmerz. Viele haben Einschlafstörungen oder werden von ihren Gedanken vorzeitig aus dem Schlaf gerissen.
White Chestnut-Kinder denken ständig an ein bestimmtes Thema, können nicht einschlafen und sich schlecht konzentrieren.
Die Bachblüte White Chestnut hilft wieder einen klaren und kühlen Kopf zu bekommen und zu Ruhe und Frieden zu finden.
Pflichthinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Aussagen zu Wirkungen und Indikationen der aufgeführten Heilmittel sind im streng wissenschaftlichen Sinne nicht bewiesen. Sie beruhen auf langjährigen Erkenntnissen und Erfahrungen von Therapeuten und Anwendern und stellen kein Heilversprechen dar. D.h., eine Heilung oder Linderung der Beschwerden kann nicht garantiert werden.