Seelenpflanze des Monats September 2022

Stinkender Storchschnabel  (Geranium robertianum) –  Lösen von Schockzuständen

Der stinkende Storchschnabel, oder auch kurz Geranium, hat zwar einen wenig ansprechenden Namen und einen unangenehmen Geruch, aber er ist eine der wichtigsten Heilpflanze bei der Behandlung von psychischen Schockzuständen, Blockaden und Traumen.

Verwendung in der Volksheilkunde

In der Volksheilkunde wird der Storchschnabel auch Ruprechtskraut oder Gottesgnadenkraut genannt. Er kommt bei uns häufig vor und bevorzugt schattige, feuchte Stellen, wie Hecken, Felsenspalten, Mauerrisse und Wälder. Man erkennt ihn an seinen handförmig geteilten Blättern und den kräftig gefärbten, rosa bis karminroten Blüten, die häufig hellere Streifen aufweisen. Der Storchschnabel blüht, je nach Standort, von Mai bis September. In dieser Zeit wird auch das Kraut geerntet und zum Trocknen in Sträußen aufgehängt. Die Wurzeln erntet man entweder im zeitigen Frühjahr oder im späten Herbst. Storchschnabel enthält ätherische Öle (Kraut), Gerbstoffe (Wurzel), sowie Bitterstoffe und organische Säuren.

Obwohl der Stinkende Storchschnabel im Mittelalter von vielen Ärzten überschwänglich gelobt wurde, wird er heute in der Schulmedizin nicht mehr verwendet. Die Volksmedizin verwendet jedoch weiterhin den Saft und Abkochungen bei den verschiedensten Blutungen (z.B. Nasenbluten, Periodenblutung, blutende Hämorrhoiden). Auch Halsschmerzen, Zahnfleischentzündungen und entzündeten Augen werden mit Storchschnabelauszügen behandelt. Geranium hat eine reinigende und entgiftende Wirkung, vor allem auf Gifte, die plötzlich und durch Fremdeinwirkung in den Körper gelangen, wie es z.B. bei Insektenstichen der Fall ist. So wird Geranium zur Borrelioseprophylaxe nach Zeckenbissen gegeben und begleitend bei der Borreliosetherapie. Es reinigt über die Lymphe, indem es den Lymphfluss anregt. Aus diesem Grund wird der Storchschnabel auch bei Lymphknotenschwellungen und entzündlichen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute angewendet.

Warnhinweis: Der Stinkende Storchschnabel enthält viele Gerbstoffe, weshalb er von Personen mit empfindlichem Magen oft nicht gut vertragen wird. Man sollte auch nicht mehr als 2 Tassen Geranium-Tee täglich trinken, da er eine starke Wirkung besitzt.

Behandlung auf seelischer Ebene

Analog zu den körperlichen Vergiftungen, gibt es auch „Vergiftungen“ auf der seelischen Ebene. Das Erleiden von körperlicher oder seelischer Gewalt, traumatisierende Erlebnisse oder unerwartete schwere Verluste können wie ein psychisches Gift wirken, das eine seelische Lähmung (Apathie) auslöst. Steht ein Mensch unter Schock, kann dies einen zeitweiligen Gedächtnis- oder Bewusstseinsverlust verursachen. Während des Schockzustandes ist unsere Seele schutzlos äußeren Einflüssen ausgeliefert. Auch lange zurückliegende traumatische Erfahrungen können Grund für eine Blockade auf psychischer und körperlicher Ebene sein. Dann greifen selbst gut gewählte Therapien nicht richtig.

Geranium greift bei solchen Zuständen wirkungsvoll ein. Ihr Wesen bewirkt die Zusammenführung der feinstofflichen und grobstofflichen Ebene. Das Bewusstsein kann wieder aktiv die Handlungen bestimmen. Geranium entzieht Körper- und Seelengifte und ermöglicht durch diese Reinigung einen Neubeginn. Man setzt es ein zur Behandlung von Blockaden infolge lange zurückliegender Schockzustände, bei psychischen Lähmungen, sowie bei Niedergeschlagenheit und Traurigkeit infolge von Traumen. Bei akuten Schockzuständen ist mit Geranium innerhalb kürzester Zeit eine Lösung möglich. Deshalb ist Geranium eine der wichtigsten Heilpflanzen im seelischen Bereich. Die Wirkung kann sehr stark und unmittelbar sein. Während der Reinigungsphase können Bilder von vergangenen traumatischen Erlebnissen aufsteigen oder Albträume entstehen. Deshalb ist es ratsam, sich bei der Behandlung durch einen Therapeuten begleiten zu lassen, der die Dosierung behutsam anpasst und mit dessen Hilfe man Erlebnisse, Bilder und Träume verarbeiten kann.

Fun-Facts zum Stinkenden Storchschnabel:

– Die reifen Samen werden von der Pflanze bis zu 6 Meter weit fortgeschleudert.

– Der Name Ruprechtskraut soll auf den Heiligen Ruprecht zurückgehen, den ersten Bischof und Landesheiligen von Salzburg, der die Verwendung des Krautes als Medizin gelehrt haben soll. Es kann aber auch sein, dass der Name vom althochdeutschen Wort „rōtpreht“ (rötlich) abstammt, weil Geranium zur Behandlung des Rotlaufes (Erysipel) verwendet wurde.

Pflichthinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Aussagen zu Wirkungen und Indikationen der aufgeführten Heilmittel sind im streng wissenschaftlichen Sinne nicht bewiesen. Sie beruhen auf langjährigen Erkenntnissen und Erfahrungen von Therapeuten und Anwendern und stellen kein Heilversprechen dar. D.h., eine Heilung oder Linderung der Beschwerden kann nicht garantiert werden.

Quellen

Kalbermatten, Roger + Hildegard: Pflanzliche Urtinkturen, 2021

Kalbermatten, Roger + Hildegard: Psyche des Menschen und Signatur der Heilpflanzen

Pawlow, Mannfried: Das große Buch der Heilpflanzen

Wikipedia: Ruprechtskraut