Meine Heilpflanze des Monats März 2022
Bärlauch (Allium ursinum)
Andere Namen: Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Wurmlauch, Hexenzwiebel, Ramser / Ramsel
Blütezeit: April – Juni
Ernte: Blätter April – Mai, Zwiebeln im Herbst
Verwendete Pflanzenteile: die frischen Blätter, für medizinische Zwecke auch die Zwiebeln
Wichtige Inhaltsstoffe: Alliin, Allicin, Methyl-L-cysteinulfoxid, Vitamin C, Mineralstoffe
Wirkung: blähungslindernd, galletreibend, krampflösend, blutreinigend, blutdrucksenkend, antibiotisch
Mögliche Anwendungsgebiete: Magen-Darm-Beschwerden, Leber-Galle-Beschwerden, Schwäche, Leistungsminderung, Bluthochdruck, vorbeugend gegen Arteriosklerose, Ekzeme
Zubereitungen: das frische Kraut, Saft, Flüssigextrakt, Kapseln
Wenn im Frühling der Bärlauch sich in den Wäldern ausbreitet, macht er sich mit einem intensiven, durchdringenden Duft bemerkbar. Er ist ein machtvoller Frühlingsbote mit einem großen Drang zur Ausbreitung. Bärlauch kommt in fast ganz Europa vor und gedeiht bis in Höhenlagen von 1900 m. In Deutschland kommt er hauptsächlich in den südlichen Bundesländern vor, in den nördlichen seltener. Dort gilt sein Vorkommen teilweise als bedroht. Obwohl Bärlauch nicht unter Naturschutz steht, darf er nur in „vernünftigen“ Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. In Naturschutzgebieten darf er nur gesammelt werden, wenn die Schutzverordnung dies zulässt.
Bärlauch liebt schattige, humose und feuchte Böden in Laub- und Auwäldern. Besonders liebt er die Gesellschaft von Buchen und Waldgesellschaften aus Ahorn, Eschen, Eichen und Ulmen. Bärlauch besitzt meist zwei, seltener ein oder drei, länglich lanzettförmige Blätter, deren Oberseite glänzend und dunkler als die matte Blattunterseite ist. Der Geruch der Blätter ist lauch-, bzw. knoblauchartig. Dieser Geruch ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu den ähnlich aussehenden Giftpflanzen Maiglöckchen, Gefleckter Aaronstab und Herbstzeitlose.
Warnhinweis
Immer wieder kommt es durch Verwechslung zu Vergiftungen mit teils tödlichem Ausgang. Daher ist äußerste Vorsicht beim Ernten geboten! Typisch für Bärlauch ist der schwefelartige Geruch, der beim Zerreiben der Blätter zwischen den Fingern entströmt. Bei Bärlauch ist die Blattunterseite immer matt, bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen ist diese glänzend. Bärlauchblätter haben parallele Blattnerven, die Blattnerven des gefleckten Aaronstabes sind netzartig.
Volksheilkunde
Im Mittelalter wurde der Bärlauch auch Herba salutaris (gesundes Kraut) genannt. Neben verschiedenen medizinischen Wirkungen, wurde ihm auch die Abwehr von bösen Kräften zugeschrieben. Besonders wegen seiner blutreinigenden Wirkung war er sehr beliebt. In die Schulmedizin hat der Bärlauch dennoch keinen Eingang gefunden. In der Volksmedizin dagegen, wird er wegen seiner verdauungsfördernden, blutreinigenden, blutdrucksenkenden und antiarteriosklerotischen Wirkung sehr geschätzt. Bärlauch hat die gleichen Wirkungen wie Knoblauch, schmeckt jedoch anders. Daher bleibt es jedem überlassen, ob er dem Bärlauch oder dem Knoblauch den Vorzug gibt. Manche meinen jedoch, dass Knoblauch durch die jahrtausendealte Kultivierung einen Teil seiner ursprünglichen Kraft verloren hat und Bärlauch daher zur Blutdrucksenkung und Vorbeugung von Arteriosklerose besser geeignet sei.
Verwendung als Gewürz
Bärlauch hat in den letzten Jahren ein großes Comeback in der Küche erlebt. In Wildpflanzen-Kochbüchern und im Internet findet man zahlreiche Rezepte für Bärlauch-Salz, Bärlauch-Pesto, Bärlauch-Butter, Bärlauch-Brot, Bärlauch-Suppe und vieles mehr. Kleingeschnittene Bärlauchblätter eignen sich auch gut zum Würzen Salaten, Suppen, Gemüsen, Weichkäse und Quark. Wer sich nicht sicher ist mit dem Sammeln oder keine gute Sammelstelle kennt, kann Bärlauch und Bärlauchprodukte inzwischen auch auf dem Markt oder im Supermarkt kaufen.
Homöopathische Anwendung
In der Homöoptahie setzt man Allium ursinum hauptsächlich bei Verdauungsschwäche und Arteriosklerose, sowie bei Hautausschlägen ein.
Behandlung auf körperlicher und seelischer Ebene
Entsprechend seinem Expansionsdrang symbolisiert das Wesen des Bärlauchs einen Menschen mit Hang zur Ausbreitung und Machtentfaltung. Das Denken ist ganz auf ein einmal gestecktes Ziel gerichtet. Alles, was der Erreichung dieses Ziels dient, wird als richtig und wahr empfunden, alles andere hat sich dem unterzuordnen. Diese eingleisige Denkweise führt häufig zu einer gewaltigen Tatkraft, jedoch ist ein strukturiertes, differenziertes Denken oft nicht mehr möglich.
Aus der Kraft dieser Wesensart entspringt die große Heilkraft des Bärlauchs. Häufig fühlt sich der moderne Mensch starken strukturierenden und einengenden Kräften ausgesetzt. Es kommt nicht nur zu sklerotischen (verhärtenden) Veränderungen im Gewebe, in den Gelenken oder im Gefäßsystem, sondern auch zu Stagnation und Verhärtungen im seelischen Bereich. Bärlauch löst diese Tendenzen mit seiner durchdringenden Lebenskraft. Bärlauch ist ein mächtiger Blutreiniger, der die Ausscheidung über die Nieren anregt und daher gerne unterstützend bei der Ausleitung von Schwermetallen eingesetzt wird. Er verbessert nicht nur die Blutzirkulation, sondern löst auch Stauungen und Verhärtungen der Seele.
Pflichthinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Aussagen zu Wirkungen und Indikationen der aufgeführten Heilmittel sind im streng wissenschaftlichen Sinne nicht bewiesen. Sie beruhen auf langjährigen Erkenntnissen und Erfahrungen von Therapeuten und Anwendern und stellen kein Heilversprechen dar. D.h., eine Heilung oder Linderung der Beschwerden kann nicht garantiert werden.