Meine Heilpflanze des Monats Februar 2022
Gemeiner Efeu (Hedera helix)
Andere Namen: Eppig, Baumwinde
Blütezeit: August bis November
Fruchtreife: Winter – Frühjahr
Verwendete Pflanzenteile: die Blätter und die Krautspitzen mit Blüten
Wichtige Inhaltsstoffe: Saponine (besonders das Hederasaponin C), Jod, Glykoside
Wirkung: krampflösend, schleimlösend, antibiotisch, antimykotisch, anregend auf Schilddrüsentätigkeit
Mögliche Anwendungsgebiete: Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, Rachen- und Kehlkopfentzündungen
Zubereitungen: Extrakte (z.B. Prospan®), Tee, Tinkturen, homöopathische Zubereitungen
Efeu ist eine immergrüne ausdauernde Kletterpflanze, die bis zu 450 Jahre alt werden kann und in unseren Breiten häufig anzutreffen ist. Man findet ihn in Gärten, Parks, auf Friedhöfen und in lichten Wäldern, wo er entweder an Bäumen emporklettert oder große Polster bildet. Die Herkunft und Bedeutung des Wortes Efeu ist unklar. Es gibt mehrere Deutungen, nach denen das Wort entweder auf Heu, Laub, Rebe, Baum oder Kletterer zurückgeht.
Bei Hausbesitzern ist Efeu häufig nicht allzu beliebt, weil er im Ruf steht, dass seine Haftwurzeln die Fassade zerstören. Allerdings dringt der Efeu nur in schon vorhandene Risse und Spalten ein. Eine Efeubegrünung stellt eine wirksame Wärmedämmung dar und schützt die bewachsene Fläche vor Regen und Spannungsrissen durch starke Temperaturschwankungen. Außerdem reinigt er die Luft von verschiedenen Lösungsmittelrückständen. Wegen der enthaltenen Saponine, die eine seifenähnliche Wirkung besitzen, kann Efeu ähnlich wie Seifenkraut als pflanzlicher Waschmittel-Ersatz verwendet werden.
Um den Efeu ranken sich Aberglauben und zahlreiche Bräuche. So sollen die ersten Christen die getauften Toten auf Efeu gebettet haben, als Symbol für die Wiederauferstehung, da Efeu immer wieder nachwächst. Im Altertum war Efeu ein Symbol für Freundschaft und Treue, da er sich an Bäume und Wände anschmiegt. Im antiken Griechenland erhielten Brautpaare einen Efeuzweig als Symbol der ewigen Treue. In Westfalen hängte man Efeukränze über den Herd, um den Frühling herbeizulocken.
In manchen Gegenden wurde Efeu auch als Orakelpflanze benutzt. Am 24. Februar (Matthiastag) warfen junge Mädchen Efeu- und Strohkränze ins Wasser und versuchten rückwärts einen Kranz zu angeln. War es ein Efeukranz, bedeutete dies Glück in der Liebe, ein Strohkranz dagegen brachte Unglück. In der Andreasnacht (Nacht zum 30. November) gab man zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser. Trieben am nächsten Morgen die Blätter eng beieinander, gab es innerhalb eines Jahres eine Hochzeit, waren sie weit voneinander entfernt, musste man noch länger warten. In der Schweiz gibt es eine Bauernregel, die besagt, wenn sich die Träubchen des Efeus gut entwickeln, entwickeln sich auch die Weintrauben des kommenden Jahres gut.
Volksheilkunde
Als Heilpflanze wurde Efeu schon in der Antike und in der mittelalterlichen Klostermedizin verwendet, besonders gegen Husten, Magen-Darm- und Gallen-Beschwerden. Außerdem verwendete man ihn für Umschläge bei Rheuma und Nervenschmerzen und als Waschungen gegen Hautunreinheiten.
Behandlung auf körperlicher Ebene
In der modernen Medizin kommen Efeu-Extrakte hauptsächlich bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz. So werden sie bei krampfartigem Husten, akuter oder chronischer Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, sowie bei Rachen- und Kehlkopfentzündungen verwendet.
Homöopathische Anwendung
In der Homöopathie wird Hedera helix gegen Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt, außerdem bei akuten Atemwegsinfekten, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Schmerzen am Bewegungsapparat.
Behandlung auf seelischer Ebene
In Anlehnung an sein äußeres Erscheinungsbild sind die Themen des Efeus Anklammerung und Freiheit, die Verbindung von Unterbewusstsein und Bewusstsein und die Überwindung von Angst. Die in unserem Unterbewusstsein verborgenen Bilder und Gefühle, die uns oft bedrohlich erscheinen, gehören ebenso zu uns, wie die von uns akzeptierten bewussten Eigenschaften. Um ein seelisches Gleichgewicht zu erhalten, müssen wir uns auch unseren Problemen und Schattenseiten stellen. Verdrängen wir diese, führt dies zu einer unbewussten Angst, die uns einengt und die Seele nicht frei atmen lässt. Auf der körperlichen Ebene führt dies dann zu Behinderungen der Atmung, wie nervösen Hustenanfällen, Bronchitis oder Asthma. Efeu löst psychisch bedingte Krampfzustände und verbindet unsere dunklen unterbewussten seelischen Anteile mit den im Licht liegenden bewussten. Schlüsselorgan für diese Verbindung ist die Schilddrüse, deren Funktion durch Efeu angeregt wird.
Warnhinweise:
Sämtliche Pflanzenteile des Efeus sind giftig, besonders die Früchte! Daher verwendet man am besten standardisierte Fertigpäparate.
Durch den hohen Jodgehalt kann eine Schilddrüsenüberfunktion verstärkt werden.
Pflichthinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Aussagen zu Wirkungen und Indikationen der aufgeführten Heilmittel sind im streng wissenschaftlichen Sinne nicht bewiesen. Sie beruhen auf langjährigen Erkenntnissen und Erfahrungen von Therapeuten und Anwendern und stellen kein Heilversprechen dar. D.h., eine Heilung oder Linderung der Beschwerden kann nicht garantiert werden.