Meine Heilpflanze des Monats August 2021

Die Mariendistel (Carduus marianus)

Die zweite Heilpflanze, die ich vorstellen möchte, ist die Mariendistel. Mariendistel ist das Lebermittel schlecht hin. In der heutigen Zeit ist die Leber bei fast jedem belastet, auch wenn man keinen Alkohol trinkt. Viele Nahrungsmittel enthalten Zusatzstoffe, dazu kommen die Umweltgifte und Stress schädigt sie noch zusätzlich. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, über eine Leberkur nachzudenken.

Blütezeit: Juli – August Fruchtreife: August – September
Verwendete Pflanzenteile: getrocknete reife Früchte
Zubereitungen: Kapseln, Tee, Tinkturen, homöopathische Zubereitungen
Wirkungen: unterstützt die Entgiftungsfunktion und Regeneration der Leber
Mögliche Anwendungsgebiete:
Vorbeugung und Therapie von Leberschäden aufgrund von Lebergiften; Ausleitung und Entgiftung, Folgeerscheinungen von Lebererkrankungen wie Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, Durchfall oder Verstopfung. Begleitend zur besseren Verträglichkeit einer Chemotherapie, v.a. bei Übelkeit.

Warnhinweis: Bei Menschen mit einer Allergie gegen Korbblütler (z.B. Kamille, Arnika, Beifuß, Schafgarbe) kann Mariendistel Allergien auslösen. Bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden sollte vor der Anwendung mit einem Arzt gesprochen werden.

Unsere Leber ist ein sehr wichtiges Organ, das Tag und Nacht für uns arbeitet. Sie ist nicht nur ein wichtiges Entgiftungsorgan, sie ist die größte „chemische Fabrik“ des Körpers. Die Leber bildet wichtige Bluteiweiße, Hormone, Cholesterin und die Gallenflüssigkeit. Sie spielt eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und speichert bestimmte Vitamine. Die Leber baut geschädigte und alte rote Blutkörperchen ab, sowie Ammoniak aus dem Stoffwechsel, Hormone, Alkohol, Medikamente und sonstige schädliche Stoffe. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung.

Man sagt, die Leber sei eine Beamtin: Sie arbeitet zuverlässig, aber immer im gleichen Tempo. Übersteigen die anfallenden Arbeiten die Kapazität der Leber, z.B. durch Lebergifte wie Alkohol, Medikamente oder Umweltgifte, kann sie nicht schneller arbeiten. Das heißt, Arbeit bleibt liegen. Die Gifte sammeln sich im Körper an, wichtige Leberfunktionen können nicht mehr ausgeführt werden und schließlich kommt es zu Leberschäden. Bis zu einem gewissen Punkt kann sich eine geschädigte Leber wieder regenerieren, wenn man sie entlastet, also weniger Lebergifte zu sich nimmt. Ist dieser Punkt jedoch überschritten, bleibt die Leber dauerhaft in ihrer Funktion eingeschränkt.

Die Symptome einer eingeschränkten Leberfunktion sind häufig unspezifisch. Verdauungsschwierigkeiten, Appetitverlust, Durchfälle oder Verstopfung, Druckgefühl im Oberbauch, Neigung zu Blutungen und blauen Flecken, gelbliche Haut oder Augen, Bildung von Ödemen, Juckreiz und Konzentrationsschwierigkeiten können wichtige Hinweise sein. Eines der wichtigsten Symptome ist chronische Müdigkeit. Man sagt, Müdigkeit sei der Schmerz der Leber, da es selbst bei schweren Leberschädigungen normalerweise nicht zu Schmerzen kommt.

Mariendistel ist eines der wichtigsten Lebermittel. Einer Legende nach sollen die weißen Streifen auf den Blättern von der Milch der Jungfrau Maria stammen. Die Mariendistel unterstützt die Leber in ihrer Arbeit, beugt Leberschäden vor und kann bei leichten Leberschäden die Regeneration der Leber fördern. Wichtigster Wirkstoff ist dabei das Silymarin. Es verändert die Struktur der Zellmembran der Leberzellen, so dass Lebergifte nicht ins Zellinnere eindringen können. Außerdem stimuliert es die Neubildung von Leberzellen. Am wirksamsten sind Präparate mit einem Mariendistelextrakt, da diese einen höheren Silymarin-Gehalt haben. Homöopathische Zubereitungen können einen Impuls zur Selbstheilung des Körpers geben. Teezubereitungen aus Mariendistel werden zur Anregung der Gallentätigkeit verwendet.

Die Mariendistel hat aber auch eine psychische Komponente. Sie steht für Abgrenzung, Schutz und Individualität. Sie fördert die Fähigkeit, sich gegen emotionale Ausbeutung, Angriffe und Manipulationen zu behaupten. Sie hilft, die eigene Persönlichkeit zu wahren, indem sie die Abgrenzung gegenüber schädigenden psychischen Einflüssen stärkt. Eine Unfähigkeit zur Abgrenzung kann sich auf verschiedene Art und Weise äußern. Bei manchen Menschen zeigt sich dies in der Unfähigkeit zum Neinsagen, bei anderen in einer übersteigerten, aggressiven Reaktion. In der traditionellen chinesischen Medizin ist die Leber der Sitz der Emotion Wut. Eine angestaute innere Wut und Frustration kann zu Störungen der Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktionen der Leber führen.

Möchten Sie zur Durchführung einer Leberkur beraten werden, z.B. welche Mittel für Sie am geeignetsten sind, oder eine Entlastungskur für den gesamten Organismus, würde ich mich freuen, wenn Sie sich an mich wenden.

Pflichthinweis nach dem Heilmittelwerbegesetz (HWG)
Aussagen zu Wirkungen und Indikationen der aufgeführten Heilmittel sind im streng wissenschaftlichen Sinne nicht bewiesen. Sie beruhen auf langjährigen Erkenntnissen und Erfahrungen von Therapeuten und Anwendern und stellen kein Heilversprechen dar. D.h., eine Heilung oder Linderung der Beschwerden kann nicht garantiert werden.