Das bisschen Angst! –

Wann sollten wir uns Hilfe suchen?

Jeder Mensch hat gelegentlich Angst. Das ist normal und auch gut so. Die Angst warnt uns vor Gefahren und bewahrt und davor, uns selbst in Gefahr zu bringen. Die Angst, gefressen zu werden, hält uns davon ab, uns mit einem Tiger anzulegen. Ok, hierzulande ist die Wahrscheinlichkeit einem Tiger zu begegnen eher gering. Aber die Angst, überfahren zu werden, hält uns z.B. davon ab, ohne Umschauen auf die Straße zu rennen. Und die Angst, die Arbeitsstelle zu verlieren, hält uns davon ab, einfach die Arbeit zu schwänzen und gemütlich im Bett liegen zu bleiben. Die Angst spielt also eine wichtige Rolle für unser Überleben und Wohlergehen.

Manchmal macht sich die Angst jedoch selbständig. Wir entwickeln Ängste vor Dingen oder Ereignissen, die eigentlich gar keine Bedrohung für uns darstellen, sogenannte Phobien. Bekannte Phobien sind Angst vor Spinnen, Höhenangst, Flugangst oder Platzangst. Bei einer sozialen Phobie haben wir Angst von anderen bewertet zu werten. Wir sorgen uns ständig darum, was andere von uns denken, meiden Situationen, in denen wir im Fokus der Aufmerksamkeit sehen, tun uns schwer, Kontakt zu anderen Personen aufzunehmen oder vermeiden es, uns unter Menschen zu begeben. Auch die Prüfungsangst gehört in den Bereich der sozialen Phobien.

Oder die Angst wird zu einem unterschwelligen Dauerzustand. Wir machen uns ständig Sorgen und können unsere angstbeladenen Gedanken nicht mehr abschalten. Wir werden unruhig, reizbar, schlafen schlecht, sind häufig müde, können uns nicht mehr konzentrieren, fühlen uns ständig überfordert und werden von Versagensängsten geplagt. Durch die anhaltende Anspannung können sich dann auch körperliche Symptome entwickeln, wie Zittern, Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen oder Durchfall. Hält dieser Zustand zu lange an, kann sich daraus eine generalisierte Angststörung entwickeln. Dann können wir gar keine konkreten Gründe mehr für unsere Ängste und Sorgen benennen, sondern die Angst und die Unruhe sind ein Dauerzustand geworden. Wir bekommen scheinbar grundlos Panikattacken und können manchmal das Haus nicht mehr verlassen.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Leiden, noch vor Depressionen. Auch die aktuelle Corona-Pandemie, mit ihrer nicht absehbaren Dauer, ihren wirtschaftliche Auswirkungen und persönlichen Einschränkungen, stellt eine gewaltige Herausforderung für unser psychisch-seelisches Gleichgewicht dar. Wir haben keine Kontrolle über die Situation, fühlen uns hilflos und ausgeliefert. Dazu können berufliche Unsicherheiten und finanzielle Schwierigkeiten kommen. In der Fachzeitschrift „The Lancet“ erschien im Oktober 2021 eine internationale Metastudie* über die starke Zunahme von Angststörungen und Depressionen während der Corona-Pandemie. Zwischen Januar 2020 und Januar 2021 kam es danach zu einem Anstieg um mehr als 25 % bei diesen beiden Erkrankungen. Welche Folgen dies langfristig für unsere Gesellschaft hat, ist noch nicht abzusehen.

Wie kann man Angststörungen behandeln?

Bei einer ausgeprägten Angststörung ist die Kognitive Verhaltenstherapie das Mittel der Wahl, evtl. kombiniert mit Psychopharmaka, die vom Arzt verschrieben werden müssen. Für leichte Fälle gibt es auch pflanzliche und homöopathische Alternativen. Aber man muss ja nicht warten, bis man eine voll ausgewachsene generelle Angststörung hat. Im Rahmen einer eigenverantwortlichen Psychohygiene kann man dafür sorgen, dass es gar nicht so weit kommt.

Tipps um die seelischen „Abwehrkräfte“ (Resilienz) zu stärken:

Stress begünstigt die Entwicklung von Ängsten und Depressionen. Daher steht Stressabbau an erster Stelle der Maßnahmen. Meditationen, Achtsamkeitsübungen und regelmäßige Bewegung im Freien helfen dabei.

Eine gesunde Ernährung und ausreichend Nachtschlaf sind nicht nur notwendig für einen gesunden Körper, sondern unterstützen auch die psychische Gesundheit.

Eine wichtige Maßnahme für eine seelische Gesundheit ist der Kontakt zu anderen Menschen. Auch wenn Corona es uns im Moment schwer macht und Kontaktbeschränlungen gelten: Halten Sie Kontakt zu Ihren Freunden, Bekannten und Ihrer Familie! Man muss ja nicht gleich Party machen! Ein gutes Gespräch ist sehr hilfreich für unser psychisches Wohlergehen. Moderne Möglichkeiten, wie Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste und Online-Treffen bieten uns ebenfalls gute und sichere Möglichkeiten, nicht zu vereinsamen.

Wann sollten Sie sich Hilfe suchen?

Wenn die Angst selbst zum Problem wird, wenn Sie unter ihr leiden, wenn sie sich negativ auf Ihr tagtägliches Leben auswirkt, wenn sie SIe in Ihrer freien Entfaltung behindert, dann sollten Sie sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn man der Angst nicht Einhalt gebietet, wächst sie immer weiter. Wird eine anhaltende Angststörung nicht behandelt, kann sich aus ihr eine generalisierte Angststörung entwickeln.

Ganzheitliche Therapie von Ängsten und Angststörungen

Auch in meine Praxis kommen zurzeit viele Klienten, die unter Unsicherheit, verschiedenen Ängsten oder Angststörungen leiden. Daher ist es eines meiner Fachgebiete geworden. Wichtig ist mir eine ganzheitliche Therapie, die sowohl seelische, wie auch körperliche Aspekte berücksichtigt. Mit jedem Klienten entwickle ich eine individuelle Therapie, die genau auf seine Situation und seine Erfordernisse zugeschnitten ist. In wenigen Stunden lassen sich oft deutliche Verbesserungen erzielen. Dabei arbeite ich, außer mit der Kognitiven Verhaltenstherapie und anderen psychotherapeutischen Verfahren, bei Bedarf auch mit Hypnose, Heilpflanzen, Komplexhomöopathie, Aromatherapie, Bachblüten und Ohrakupunktur.

Aber auch, wenn Sie nur etwas Unterstützung bei Problemen benötigen, bin ich die richtige Ansprechpartnerin für Sie. Nicht jedes Problem macht eine Psychotherapie notwendig. Coaching, psychologische Beratung und Psychotherapie gehen bei mir oft nahtlos ineinander über. Vielleicht haben Sie gerade ein konkretes Problem im beruflichen Bereich oder in der Partnerschaft oder Sie leiden unter Selbstzweifeln. Vielleicht machen Sie gerade eine schwierige Zeit durch. Vielleicht stehen Sie vor einer belastenden Prüfung. Manchmal helfen schon ein oder zwei Gespräche, um mit sich selbst wieder ins Reine zu kommen und neue Lösungswege oder Inspirationen zu finden.

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich Sie auf Ihrem Weg unterstützen dürfte. Nehmen Sie also gerne Kontakt zu mir auf, per Telefon, E-Mail oder ganz einfach über das Kontaktformular auf dieser Website. Ich freue mich auf Sie!

Ihre Heilpraktikerin Martina Gehrlein

*Eine Metastudie ist eine Übersichtsarbeit über viele/alle Arbeiten zu einem bestimmten Thema. In diesem Fall wurden 5683 internationale wissenschaftliche Quellen gesichtet und die Ergebnisse aus 48 Einzel- und Metastudien zusammengefasst. (Quelle: Hevert Newsletter 01/2022)